Wir und die Doggen oder „Als wir uns einen Hund kaufen wollten“

 

Wir sind eigentlich eine normale Familie. Vater Holger Hantzsch ist Lehrer, Mutter Ute Henning-Hantzsch Schneiderin, Sohn Christian als Assistent für Wirtschaftsinformatik verarbeitet Daten (u. a. diesen Internetauftritt) und Sohn Philipp arbeitet als Koch.

 

Im Laufe des Jahres 1999 wurde der Wunsch eines einzelnen Kindes, nämlich Philipp, nach einem Hund immer lauter. Am Ende war er so laut, dass er allmählich den Rest der Familie erreichte. Auslöser dieses Wunsches war Artus, der schwarze Doggenrüde einer befreundeten Familie. Als typischer Schoßhund, der sich selbstbewusst seine Streicheleinheiten abholt, wenn er nicht gerade wacht oder schläft, weckte er unsere Sympathie für diese Hunderasse.

 

Allerdings erschien uns seine Größe für ein Reihenhaus etwas groß und wir lasen mehrere Bücher über Hunderassen, ob es nicht etwas kleineres gäbe, das folgende Anforderungen erfüllte: Nicht zu klein; friedlicher Familienhund, der freundlich aber bestimmt auftritt; kein Jagdhund, der den Reihenhausgarten umgräbt oder Meerschweine frisst; kein Zottelbär, der täglich mehrere Stunden gekämmt und gefönt werden muss; kein Hütehund, der uns alle Entscheidungen abnimmt; ein relativ stiller Hausgenosse, der nicht durch dauerndes Kläffen die Nachbarn verschreckt, aber im Notfall mit kräftiger Stimme von seiner Anwesenheit kündet; ein bescheidenes Tier, dass außer seinem Platz auf dem Sofa, liebevoller Betreuung, ausgiebiger Spaziergänge und hochwertigem Fressen kaum Anforderungen stellt. Über diese gewünschten Eigenschaften verfügte nun aber einzig die Deutsche Dogge. Allerdings war uns ihre Größe vor kurzem für ein Reihenhaus etwas groß erschienen. So entschieden wir uns dafür, uns um solche Äußerlichkeiten nicht weiter zu kümmern und lasen als nächstes, was einen guten Züchter ausmacht und dass man sich unbedingt bei möglichst vielen Züchtern umsehen sollte.

 

Aber wie so oft beim Menschen handelten auch wir wider besseren Wissens und kauften beim ersten Züchter, der uns über den Weg lief, unsere Asra von Beyersdorf als kleine gelbe Hündin mit der Vorstellung, dass Hündinnen bedeutend kleiner sind als Rüden. Da hatten wir uns aber getäuscht, letztendlich wuchs sie auf stattliche 80 cm Schulterhöhe heran.

 

Wir erwarben aber nicht nur einen Hund, sondern auch ein freundschaftliches Verhältnis zum Züchter Rolf Porysiak. Er stand uns mit Rat und Tat zur Seite und leitete eine Entwicklung ein, die wir nie wollten. Er verordnete uns den Eintritt in den DDC und die Ortsgruppe Köthen. Dort mussten wir unbedingt an der Zuchtschau 2001 der Ortsgruppe teilnehmen. Wir sollten Asra nur einmal vorstellen, aber unglücklicher Weise wurde sie mit Vorzüglich 1 bewertet. Damit begann ein verhängnisvoller Weg von Ausstellung zu Ausstellung. Insgesamt erhielten wir auf allen 21 besuchten Ausstellungen vorzüglich, Asra ist DDC-Champion und VDH-Champion. Dabei hätten wir doch nur dem ersten Richter vertrauen müssen…

 

Nachdem wir auf solche Art nun tatsächlich überzeugt wurden, dass Asra eine schöne Hündin ist, sollen ihre guten Anlagen auch züchterisch weitergegeben werden. Auch diese Idee war ursprünglich so nicht geplant und wurde wahrscheinlich erstmals von Rolf geäußert. Also absolvierten wir eine Zuchtzulassung und beantragten einen Zwingernamen.

 

Und da ein Reihenhaus für eine Hundezucht nicht wirklich geeignet war, sind wir inzwischen von Markranstädt nach Altranstädt in ein größeres Haus mit großem Grundstück umgezogen. Aber Asras Sofa nahmen wir mit und der erwartete Nachwuchs wurde nicht im Zwinger, sondern im Haus aufgezogen, mit Familienanschluss. Denn eigentlich sind wir eine normale tierliebende Familie.

 

 

Über unseren Zwinger „Vom Altranstädter Schloss“

 

Die Überschrift ist etwas irritierend, denn eigentlich haben wir keinen Zwinger, sondern unsere Hund leben bei uns im Haus. Für die Welpen aus unserer Hobbyzucht haben wir ein Hundehaus ausgebaut, wo sie es schön warm haben. Unmittelbar davor ist ein umzäunter Welpenauslauf zum Entdecken, Spielen und Toben. Außerdem haben sie relativ früh die Möglichkeit, bei uns im Haus zu sein und sich mit Staubsauger & Co anzufreunden. Wir sind bestrebt, sie mit vielen verschiedenen Situationen zu konfrontieren, um sie als gut geprägte Welpen an ihre zukünftigen Besitzer abgeben zu können.

 

Eigentlich haben wir auch kein Schloss, aber in Altranstädt befindet sich eines, in dem europäische Geschichte geschrieben wurde. Hier kapitulierte Sachsen 1706 im Nordischen Krieg und Kurfürst August der Starke verlor einige Jahre die polnische Königskrone. War aber nicht so schlimm, denn er hat sie wiederbekommen. Sonst hätten wir uns einen anderen Namen gesucht. Heute wird das Schloss rege für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Außerdem gibt es Museumsräume, die sonntags zu besichtigen sind. Darüber und wie das Schloss immer schöner wird, kann man sich auf der Homepage des Fördervereins informieren:

 

http://www.schloss-altranstaedt.de/